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Poker Strategie Schule - Sit & Go Strategie (SNG)

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  1. #1

    Arrow Poker Strategie Schule - Sit & Go Strategie (SNG)

    Sit & Go Strategie (SNG)

    Sit & Go-Turniere (SNG, oder oft auch Sit n' Go genannt) sind Oberflächlich betrachtet aus dem Blickwinkel eines Anfängers, so ein 'Zwischending' von Cashgame und großen Turnieren (MTT, Multi Table Turniere) angesehen.

    Diese Strategie ist nicht so schwerer zu erlernen. Sie eignet sich gut für Anfänger. Gerade wenn dich Turniere mehr interessieren als Cashgame, sind Sit & Go eine gute Wahl. SNG's mit nur 1 bis 3 Tischen (9 oder 10 Spieler bis zu ca. 30 Spieler) sind sehr gut zum erlernen und haben schon viel von richtigen Turnieren. Und die SNGs mit über 100 Spielern oder sogar 180 Spielern, sind dann eigentlich schon wie richtige kleine Turniere.

    SNG's haben meistens eher weniger Teilnehmer, Typisch sind 10 bis 100 Spieler. Bei einem SNG zahlen alle Spieler zu Beginn einmalig gleichviel Startgeld (BuyIn). Dafür bekommen die Spieler dann Chips. Wer seine ganzen Chips verloren hat, fliegt raus. Diejenigen die sich am längsten halten, bekommen am Ende einen Gewinn ausbezahlt. Beispielsweise bei einem 10 Spieler SNG, bekommen der 1., 2. und 3. Platz, ein Preisgeld. Alle anderen Spieler gehen leer aus.
    Insofern hat ein SNG schon viel Ähnlichkeit mit einem Turnier, und aufgrund der wenigen Teilnehmer (z.B. nur 10 Spieler und ein einziger Tisch), hat es auch viel Ähnlichkeit mit Cashgame. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.
    Aufgrund der oberflächlichen Ähnlichkeiten, verhalten sich nun aber viele Spieler bei SNGs sehr ähnlich wie auf Cashgame Tischen. Das ist ein großer Fehler!

    SNG's spielen sich total anders als Cashgame Tische. Sie sollten eher als spontan stattfindende, kleine Turniere angesehen werden.

    Unsere Strategie bei SNG und Turnieren basiert auf 2 Säulen. Dem Chip-Wert-Risiko Model, und dem 3 Phasen Turnier Model.


    Chip-Wert-Risiko, oder Risiko/Nutzen Verhältnis
    Bei SNGs/Turnieren, macht es für uns eher wenig unterschied ob wir irgendwo im Mittelfeld aus dem Turnier fliegen, oder schon als einer der ersten. Entscheidend ist für uns, das wir auf die Plätze kommen ab denen Geld ausbezahlt wird! Dies wird Bubble genannt. Wir wollen in die Bubble! Und wenn wir das geschafft haben, ist unser Ziel möglichst unter die ersten 3 zu kommen, oder sogar 1. zu werden. Ab dem Moment in dem wir im Geld sind, spielen wir also auf Sieg. Der Grund dafür ist, das mit jedem einzelnen besseren Platz, deutlich mehr Geld ausbezahlt wird. Als dritter in einem 10 Spieler SNG, lohnt es sich also mehr, viel zu Riskieren um ab und zu 1. zu werden, als jedes mal auf Sicherheit zu spielen und meistens somit 3. zu bleiben und nur manchmal doch noch 2. zu werden.
    Was in einem Turnier/SNG zählt, ist also der Platz am ENDE des Turniers! Das ist das entscheidende. Deswegen sollte jeder Spielzug darauf ausgerichtet sein, unsere Chancen unter die ersten Plätze zu kommen, zu erhöhen.
    Zu Beginn des Turniers, wenn wir Beispielsweise 200 Chips haben, werden 5 Chips die wir zusätzlich gewinnen könnten, nur wenig unsere Chancen verbessern das Turnier zu gewinnen. Etwas später im Turnier, wenn der BigBlind 5 Chips hoch ist, und wir nur noch 50 Chips haben, dann wird der Wert von 5 Chips deutlich höher für uns! Würden wir 5 Chips gewinnen und hätten dann 55 Chips, dann wäre das schon mal hilfreich, aber noch nicht unsere Rettung. Würden wir aber weitere 5 Chips verlieren und hätten nur noch 45 Chips, dann würde es langsam wirklich eng werden!
    Merken wir uns also: Der Wert der Chips steht direkt im Bezug zu unserem Chipstapel im Verhältnis zur Höhe des BigBlinds. Und indirekt auch im Verhältnis zu den Chipstapeln der Spieler die schon in der Bubble sind.

    Außerdem fällt auf, das 5 Chips zu verlieren, deutlich schmerzhafter wäre, als 5 Chips zu gewinnen uns weiter helfen würde.
    Merken wir uns also auch: Chips die wir verlieren können, sind mehr Wert als Chips die wir gewinnen können.


    Die 3 Phasen
    Turniere, und damit sind nun auch SNG gemeint, unterteilen wir in 3 Phasen. Die Frühe, Mittlere, und Späte Phase. Wobei das keine Einteilung ist die sich direkt auf die Dauer des Turniers bezieht! Diese Einteilung bezieht sich vielmehr auf deinen Chip-Stapel. Von daher kann es auch durchaus vorkommen, das ein Spieler innerhalb der ersten 30 Sekunden eines SNG, schon in die 'Späte Phase' kommt. Und zwar dann, wenn er bereits ganz am Anfang sehr viele Chips verliert.

    Frühe Phase: Du hast mehr als 24 Big Blinds (>24BB).
    Mittlere Phase: Du hast zwischen 24 und 14 Big Blinds.
    Späte Phase: Du hast weniger als 14 Big Blinds (<14BB)

    Es ist also während des Turniers/SNG vollkommen normal, das du manchmal zwischen den Phasen rauf und runter wechselst.
    Beispiel: Du hast 27 BB und spielst nach der Strategie für die frühe Phase. Verlierst und hast nur noch 20BB. Jetzt spielst du nach der Strategie für die Mittlere Phase. Gewinnst und hast wieder 26BB. Jetzt spielst du wieder nach der Strategie für die Frühe Phase.

    Wie genau Du in den jeweiligen Phasen spielst, wird später noch genauer erklärt. Kurz zusammengefasst ist aber die Spielweise:
    Frühe Phase: Sehr Tight
    Mittlere Phase: Noch Tighter. Aber mit Blinds klauen und Zurück-Klauen.
    Späte Phase: Entweder Folden oder direkt All-In gehen.
    Geändert von Maik (09-02-2013 um 05:03 AM Uhr)
  2. #2

    Arrow SNG - Bankrollmanagement und Tischauswahl

    Die Bankroll
    Für die SNG mit bis zu 40 Spieler gelten beim Bankrollmanagement folgende Regeln:

    - 1 Buy-In ist das Startgeld inklusive der Gebühren (z.B. $1,35 + $0,15).

    - Zum aufsteigen auf das nächst höhere Limit solltest du 30 Buy-Ins des nächsten Limits haben.

    - Sinkt deine Bankroll unter 20 Buy-Ins des aktuellen Limits, dann wechsle auf das nächst niedrigere Limit.

    - Spielst du SNG's mit mehr als 40 Spieler, sollte deine Bankroll ungefähr doppelt so groß sein.

    - Bei SNGs mit mehr als 120 Spielern, sollte deine Bankroll etwa drei mal so groß sein.

    - Bei SNGs mit mehr als 200 Spielern, sollte deine Bankroll etwa vier mal so groß sein. Dies ist auch die Empfehlung für typische Multi Table Turniere (MTT) mit vielen Spielern.

    Um so mehr Spieler an einem SNG/Turnier teilnehmen, um so unregelmäßiger wirst du im Geld landen. Dafür aber, wenn du im Geld landest, gewinnst du um so mehr. Der Gesamt-Gewinn wird meist etwas höher. Besonders aber sind die Schwankungen deutlich größer bei so vielen Spielern. Deswegen sollte deine Bankroll mehr Puffer haben, wenn du SNGs/Turniere mit einer größeren Spieler zahl pokern möchtest.


    Besonders der Wechsel auf ein niedrigeres Level, wird dir schwer fallen. Aber siehe es nicht als Rückschlag! Es ist einfach nur das klügste was du machen kannst! Warte auf dem niedrigeren Level dann wieder solange ab bis dein Downswing zu ende ist. Lese dir diese Artikelserie erneut durch und lese über andere Fortgeschrittene Poker Themen. Um dann mit noch mehr Erfahrung das höhere Level erneut anzugreifen.


    Auf welchen Tischen spielen?
    Tischauswahl (Tableselection) ist bei Turnieren und SNG eigentlich kaum möglich, da wir nicht beeinflussen können wer zu uns an den Tisch kommt. Um so wichtiger ist es, nur auf den Limits zu pokern, für die unsere Bankroll auch geeignet ist. Auch die Größe des SNGs (Anzahl der Spieler) ist entscheidend.
    Ausgehend von deiner Bankroll, such dir aus der Grafik heraus auf welchem Limit du spielen darfst. Mit $40 USD (etwa 30 Euro) Bankroll wärst du gut gerüstet für SNG's mit $1,5 USD Gesamt-Startgeld (Buy-In inkl. Gebühren). Auf PokerStars kannst du damit schon prima eine Poker-Karriere starten.

    Optimalerweise spielst du auf USD Tischen. Den durch die Währungsumrechnung bräuchtest du sonst eine noch dickere Bankroll.
    Dann such dir in den NL Hold'em Tischen einen Sit & Go Tisch. Anfangs kannst du ruhig auch erst einmal auf einen Spielgeld Tisch oder auf ein SNG mit sehr geringem Buy-In (< 0,25$) gehen um dir das ganze mal an zu schauen. Recht schnell solltest du dann aber auf SNG Einzeltisch (9 oder 10 Spieler) mit niedrigst möglichem Echtgeld Buy-In wechseln. Hier lassen sich am schnellsten die Grundlegenden SNG/Turnier Strategien erlernen. Wenn es dort dann ganz gut läuft, kannst du, falls es dir lieber ist, langsam auf die SNG Tische mit mehr Spielern wechseln.

    Oft gibt es auch Freeroll SNG's und Ähnliches, bei denen ohne Geld für Buy-In zu bezahlen, trotzdem Geld gewonnen werden kann. Dies sind natürlich immer gute Gelegenheiten zum Üben und mit Glück auch ein paar Cent zu gewinnen

    Sei aber darauf gefasst, das du doch oftmals nicht ins Geld kommst. Schon bei SNG's mit 10 Spielern, wirst du es oftmals nicht schaffen. Und bei größeren SNGs/Turnieren, ist auch eine Phase von über 10 mal hintereinander nicht ins Geld kommen, durchaus normal.
    Angehängte Grafiken
    Geändert von Maik (09-02-2013 um 05:13 AM Uhr)
  3. #3
    ich kenne so viele Spieler, die sich eben nicht an die BRM halten und die sind fast alle broke gegangen.
    Ist schon lästig manchmal, aber echt wichtig. Benötigt man halt auch viel Geduld und Disziplin.
  4. #4

    Arrow SNG - Chip-Wert-Risiko, oder Risiko/Nutzen Verhältnis

    Wie du bei Grundlagen der Pokerstrategie, Teil 4: Die Spielstrategie bereits lesen konntest, ist das Risiko/Nutzen Verhältnis und der sich daraus ableitende beste Spielzug, langfristig eines der Entscheidendsten Dinge um dauerhaft mit Poker Geld zu verdienen.
    Das gilt natürlich auch genauso bei SNG und Turnieren, jedoch kommt hier hinzu, das sich der tatsächliche Wert eines Chips für uns, sich dauernd während eines Spiels ändert. Je nach Situation, können 100 Chips in einem SNG für uns unterschiedlich Wertvoll sein! Ich könnte nun Seitenweise darüber schreiben, warum das so ist und bla bla bla..... Falls das jemand wirklich interessiert, schreib mir eine Foren PM oder eröffne ein neues Thema im Forum bis dahin aber, halte ich es Praktisch und schreibe lieber ein paar Merksätze. Halte dich an diese Merksätze während des Pokerns in einem SNG oder Turnier, und du wirst bald intuitiv verstehen, warum das so ist


    Merke: Der Wert der Chips steht direkt im Bezug zu unserem Chipstapel im Verhältnis zur Höhe des BigBlinds.
    Um so kleiner der Big Blind ist verglichen mit deinem Chipstapel, um so weniger Wert haben ein paar Chips die du gewinnen könntest. Entsprechend lohnt es sich auch weniger, dafür irgendein Risiko ein zu gehen.
    Steigt jedoch der Big Blind, deine Mitspieler haben mit der Zeit immer mehr Chips, und dein Chipstapel wird im Verhältnis immer kleiner... ja, dann werden auch die Chips immer Wertvoller, und entsprechend lohnt es sich dann auch mehr zu Riskieren.


    Merke: Chips die wir verlieren können, sind mehr Wert als Chips die wir gewinnen können.
    Das Bedeutet in der Praxis als Beispiel, das einem Flushdraw hinterher zu jagen, sich oftmals noch weniger lohnt als im Cashgame. Und es bedeutet, das dort wo du im Cashgame noch profitabel callen könntest, du beim SNG/Turnier oftmals schon nicht mehr callen darfst!


    Merke: Ein Spielzug (Beispiel call oder All-In) kann zwar profitabel sein was Chips angeht. Aber kann gleichzeitig auch unprofitabel sein was Geld angeht!
    Beispielsweise kannst du bei einem All-In mit zwei Assen, zwar durchaus sehr profitabel Chips gewinnen. Doch gleichzeitig Riskierst du damit auch, das du aus dem Turnier fliegst und gar kein Geld gewinnst. Es kann also durchaus manchmal sein, das ein solcher Spielzug, was das Geld angeht, sich nicht lohnt!
    Immer wenn du überlegst was für einen Spielzug du machen solltest, berücksichtige vor allem was deine Chancen erhöhen würde MEHR GELD im Turnier/SNG zu gewinnen. Und denke nur indirekt an die Chips die du gewinnen könntest.


    Merke: Treffe deine Entscheidungen mit Blick auf ihre echte Profitabilität (+Geld), und nicht mit Blick auf ihre Profitabilität in Chips.
    Ja, das ist eine Wiederholung des letzten Merksatzes aber es ist Wichtig, und du glaubst nicht wie schnell man während des Pokerns im SNG/Turnier das doch wieder vergisst.
    Geändert von Maik (10-24-2013 um 09:24 AM Uhr)
  5. #5

    Arrow SNG - Mit 14 Big Blinds oder mehr – Vor dem Flop

    Eigene Position und die der Gegner
    Die eigene Position in Relation zu den Gegnern ist immer sehr wichtig. Beispielsweise ATo (Ass + 10 in unterschiedlichen Farben) ist in Später Position noch gut spielbar und oft wird damit mit einem Raise eingestiegen. Aber in früher Position ist ATo oft sehr unangenehm zu spielen, also Folden wir damit lieber gleich.
    Immer wenn am Flop, Turn oder River noch Gegner nach einem an der Reihe sind, wird es schnell ziemlich eklig zum spielen. Deswegen wollen wir schon vor dem Flop bei der Entscheidung ob wir einsteigen, auf unsere Position achten.
    Zur Auffrischung und Erringung, hier nochmals die Grafik mit den Positionen im Bezug zum Dealer.



    Die 3 Phasen
    Wie schon geschrieben, unterteilen wir SNG/Turniere in 3 Phasen. In welcher Phase wir gerade sind, hängt immer davon ab wie hoch unser Chip-Stapel ist, verglichen mit dem BigBlind.

    Frühe Phase: Du hast mehr als 24 Big Blinds (>24BB).
    Spielweise: Sehr Tight. Und wir klauen fast gar nicht die Blinds.

    Mittlere Phase: Du hast zwischen 24 und 14 Big Blinds.
    Spielweise: Genau so tight oder sogar noch etwas tighter. Aber jetzt auch mit Blinds klauen und Zurück-Klauen.

    Späte Phase: Du hast weniger als 14 Big Blinds (<14BB)
    Spielweise: Entweder Folden oder direkt All-In gehen.


    Frühe und Mittlere Phase spielen sich sehr ähnlich. Um es einfacher zu machen, kannst du zu beginn auch ruhig die Mittlere Phase genau so spielen wie die Frühe. Mit der Zeit wenn du langsam ein Gefühl dafür bekommst wie der Hase läuft, solltest du aber beginnen auch in der Mittleren Phase entsprechend deine Spielweise etwas anzupassen.

    Eigentlich ist also die 1. Frage die du dir zu beginn einer jeden Runde stellen solltest: Habe ich mehr als 14BB oder habe ich weniger? Also, Frühe Phase oder Späte Phase?


    Mit 14 Big Blinds oder mehr – Vor dem Flop
    In der Frühen Phase spielen wir sehr sehr Tight und nur ausgewählte Hände. Wenn wir spielen, dann aggressiv. Es ist recht ähnlich zum Tight-Aggressiv bei unserer BigStack Cashgame Strategie, nur das wir hier sogar noch weniger Hände spielen! Grund ist der Chip-Wert bzw. das Risiko/Nutzen Verhältnis. Ein paar Chips zu gewinnen, lohnt sich einfach kaum.
    Auch ist das Risiko sehr groß, wegen ein paar Chips die wir schnell mal gewinnen wollen, womöglich so sehr in eine Hand verstrickt zu werden gegen einen Gegner der etwas sehr gutes haben könnte (AK, QQ, KK, AA, Drilling?), das wir womöglich so viele Chips verlieren das unsere Chancen in die Bubble zu kommen sehr stark sinken.
    Es ist wichtiger keine Chips zu verlieren, als welche dazu zu gewinnen. Das gilt ganz besonders wenn wir mehr als 24 Big Blinds (Frühe Phase) haben.


    Mit 14 Big Blinds oder mehr – Vor dem Flop – Die Starthände
    Hier findest du nun eine Tabelle aus der du entnehmen kannst, mit welchen Karten du vor dem Flop was machst. Um diese Tabelle richtig benutzen zu können, brauchst du mehrere Informationen.
    1. Was für Startkarten hast du, und sind sie gleichfarbig oder verschiedenfarbig?
    2. In welcher Position relativ zum Dealer sitzt du?
    3. Sind vor dir schon Spieler eingestiegen, oder haben sogar schon erhöht?

    Davon ausgehend kanst du aus der Tabelle herauslesen ob du Foldest, Callst, Raist, oder All-In gehst.
    Bist du erst einmal eingestiegen (egal ob mit Call oder Raise), und wurde dann nach dir nochmals von einem anderen Spieler weiter erhöht. Dann siehst du in der Tabelle, ob du Folden solltest oder noch weiter spielen kannst.




    2 Spieler (oder mehr) haben vor dir erhöht
    Hat vor dir mehr als 1 Spieler erhöht, Beispiel: Spieler 1 erhöht auf 200 Chips, Spieler 2 erhöht auf 600 Chips …. dann kanst du eigentlich nur noch AA oder KK weiterspielen. Alle anderen Karten können zu leicht dein Turnier-aus bedeuten, weswegen du sie lieber Foldest. Mit AA und KK, gehst du aber dann in solch einer Situation sofort ALL-IN! Oft werden Spieler dies für einen Bluff von dir halten, oder dir nicht ein solch starkes Blatt zutrauen. Das führt oft dazu, das du sehr Profitable calls von Ax, Kx und irgendwelchen Pärchen bekommst. Gegen die du mit AA und KK sehr hoher Favorit bist.


    Mini-Raise nach dir
    Ein Mini-Raise ist, wenn ein Gegner nur um minimal erhöht. Beispielsweise wenn der BB 100 Chips ist und noch niemand erhöht hat, wäre ein Mini-Raise dann also auf 200 Chips. Oder wenn du erhöht hast auf 300 Chips, und ein anderer Spieler auf 500 Chips erhöht, wäre das ein Mini-Raise.

    Mit AA oder KK in solch einer Situation erhöhst du am besten gleich noch mal. Das beste Ergebnis für dich mit AA oder KK wäre eigentlich immer, wenn du noch vor dem Flop ALL-IN kommst.

    Mit allen anderen Karten Callst du einfach das Mini-Raise. Außer deine Position ist ungünstig und nach dir kommen weitere Spieler bei denen du befürchtest das sie noch weiter Erhöhen. Befürchtest du das, dann werfe lieber sofort weg. Entscheidend ist hier deine Position auf beteiligte Gegner.
    Wenn du aber callst, achte am Flop/Turn/River darauf das du vorsichtig spielst. Wenn du keinen Drilling oder besser triffst, dann vermeide auf jeden Fall große Pötte! Denn diese Min-Raises sind manchmal eine Falle von Spielern die AA, KK oder QQ haben. Oftmals sind dies aber auch Spieler die ein eher schwaches Pärchen haben (z.B. 88) und sich nicht trauen oder nicht wissen was sie mit dem Pärchen anfangen sollen. Wenn also nach dem Flop plötzlich starke Raises von dem Spieler kommen, kann der Spieler durchaus einen Drilling oder AA/KK halten!


    Mini-Raise vor dir
    Wenn vor dir jemand einen Mini-Raise gemacht hat, dann nehme es genau so wichtig wie wenn es ein normal-großer Raise wäre!
    Hast du sehr gute Position, und der Spieler ist vermutlich eher schwach, dann kanst du mit Pärchen JJ bis 99 oder AQ vielleicht noch durch Raise einsteigen.
    Bedenke aber, das gerade schwache Spieler sich oft nicht trauen zu Raisen. Besonders wenn er in Früher Position sitzt. Wenn also ein schwacher Spieler Raist, dann hat er oft selber irgendwelche Bild-Karten oder Pocket Pärchen. Am Flop wenn du überlegst was der Gegner getroffen haben könnte, solltest du das mit bedenken.


    Es gab noch keine Erhöhung. Um wie viel erhöhen?
    Vor dem Flop wenn noch kein anderer Spieler erhöht hat, dann erhöhst du auf 3xBB + 1BB je Spieler der bereits durch call eingestiegen ist.
    Beispiel 1: BigBlind ist 200 Chips. Du hast JJ in Später Position und alle Spieler vor dir haben gefoldet: Du erhöhst auf 3xBB. Also auf 600 Chips.
    Beispiel 2: BigBlind ist 200 Chips. Du hast JJ in Später Position. In Mittlerer Position sind 2 Spieler durch call eingestiegen: Du erhöhst auf 5xBB. Also auf 1000 Chips.


    Es gab genau EINE Erhöhung vor dir. Um wie viel erhöhen?
    Wenn es vor dir bereits genau EINE EINZIGE Erhöhung gab, dann erhöhst du auf das 3 fache + 1 mal die Erhöhung, je Spieler der bereits die Erhöhung gecallt hat.
    Beispiel 1: BigBlind ist 200 Chips. Du hast QQ in Später Position. In Mittlerer Position hat ein Spieler auf 600 Chips erhöht. Alle anderen vor dir haben gefoldet: Du erhöhst auf das 3 fache. Also auf 1800 Chips.
    Beispiel 2: BigBlind ist 200 Chips. Du hast QQ in Später Position. In Früher Position hat ein Spieler auf 600 Chips erhöht. Dann callt ein anderer Spieler in Mittlerer Position diese Erhöhung: Du erhöhst auf das 4 fache. Also auf 2400 Chips.

    Gab es 2 Erhöhungen oder sogar noch mehr, dann ist es einfach. Mit AA oder KK gehst du sofort All-In. Alle anderen Karten wirfst du sofort weg. Auch QQ, oder AK wirfst du weg!


    Was, wenn dein Raise bzw. ReRaise höher wäre als die Hälfte deines Chip Stacks?
    Wie du bei den obigen Beispielen gesehen hast, währen deine Raises oftmals ziemlich viele Chips.
    Sehr oft müsstest du also um ein ReRaise zu machen, mehr als die Hälfte deiner verbleibenden Chips riskieren. Deine verbleibenden Chips wären oftmals also so wenige, das du entweder kaum noch die Hand am Flop/Turn/River aufgeben kannst, oder deine verbleibenden Chips so wenig wären das du es damit viel schwieriger hättest bei diesem Turnier/SNG noch in die Bubble zu kommen.
    Vielleicht spürst du nun, warum wir so Tight in Turnieren spielen und Beispielsweise sogar QTs sehr oft wegwerfen
    Wenn du also in solch eine Situation kommst und überlegst ob du wirklich einen so großen Teil deines Stacks für ein Raise/ReRaisen riskieren kannst... dann frage dich ob dein Blatt gut genug ist in dieser Situation, das du damit bereit bist zu Riskieren vielleicht aus dem Turnier zu fliegen!
    Ist dein Blatt gut genug, dann gehe am besten gleich sofort All-in!
    Ist dein Blatt nicht gut genug, dann Folde lieber gleich!


    PDF zum ausdrucken: Sit & Go-Strategie Preflop Raise Tabelle - 14 Big Blinds oder mehr

    .
    Angehängte Grafiken
    Geändert von Maik (10-28-2013 um 08:14 AM Uhr)

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