Sonntag beim Frauen Poker auf PokerStars
Als Spielerin hat es mich mal interessiert, wie Frauen so untereinander spielen. Ich meldete mich also frohen Mutes bei einem Turnier an, eigentlich spiele ich schon nicht schlecht, schaffe es oft in den vorderen Bereich bei den gemischten Turnieren. Daher dachte ich, dass ich nun auch mal diese Erfahrung machen muss.
Ich meldete mich also an, das Spiel ging los. Es ging recht gemächlich los, aber eine Spielerin ging recht aggressiv zur Sache. In vielen Fällen gewann sie den Pot mit mittelmäßigen Händen, einfach nur darum, weil sie oft All-In ging und die anderen am Tisch so zum Folden bewegt wurden.
Ich wartete ab, bis ich eine ordentliche Hand erwischte. Dann kam ein Pärchen Queens. Wunderbar, dachte ich bei mir, der Pot gehört jetzt mir. Ich tätigte also meinen Einsatz, schön langsam, einfach nur mitgehen. Dann kann der Flop, der sah nicht so toll aus; Pik Sieben, Kreuz Acht und Karo Drei. Trotzdem callte ich, der festen Meinung, dass bei einem derartigen Board nicht allzu viel passieren kann. Und es ging weiter mit dem Turn. Das war schon etwas interessanter, denn es erschien die Karo Sieben. Toll, dachte ich, zwei Paare sind nicht übel. Und weiter geht es mit dem River, ich erhöhte, wollte dem Rest noch etwas mehr entlocken. Meine Widersacherin ging All-In, wieder mal, schon wieder ein Bluff, oder? Ich war weiterhin siegessicher und ging mit, schob meine virtuellen Chips in die Mitte, begann schon meinen Gewinn zu kalkulieren.
Als es dann zum Showdown kam, klappten mir die Ohren runter, denn meine Gegnerin zauberte eine Herz Sieben aus dem Ärmel… Drilling, schöner Mist. Das war dann mein Turnier bei PokerStars Women. Aber man sieht sich immer zweimal, oder?
Gestern Abend beim Women´s Turnier
Gestern Abend beim Women´s Turnier
In der letzten Woche war leider nicht allzu viel drin. Aber das war für mich umso mehr ein Anreiz, es gestern Abend noch einmal probieren zu wollen. Ich spähte also auf der Turnierliste nach den Women´s Turnieren und hatte Glück, denn in einer halben Stunde sollte es losgehen.
Ich registrierte mich erst einmal und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Anders als beim letzten Mal ging ich die Sache etwas entspannter an. Die meisten Hände, die übrigens auch nur mittelmäßig bis grottenschlecht waren, foldete ich und beobachtete stattdessen lieber das Geschehen am Tisch, um meine Gegnerinnen besser einschätzen zu können.
Das war eine recht gute Entscheidung. Die meisten spielten tight aggressiv, das ist etwas, womit ich durchaus umgehen kann. Wie ich die Spieler hasse, die bei jeder Hand gleich All-In gehen, um den anderen Spielern die Chips zu stehlen. Das passierte hier auch, allerdings mussten diese Spielerinnen diesmal recht schnell den Tisch verlassen, denn ihre Taktik wollte nicht so recht aufgehen.
Als dann meine ersten guten Hände kamen, begann ich, mich etwas intensiver am Geschehen zu beteiligen. Inzwischen hatte ich mir wohl das Image der tight-aggressiven Spielerin aufgebaut, denn wenn ich meine Einsätze tätigte, foldeten die meisten, manchmal wagten sie einen Call.
Klar war das ab und zu weniger gut, denn die Ausbeute war so recht gering, doch kontinuierlich schaffte ich es dann, mir eine recht ordentliche Stack aufzubauen.
Ich näherte mich der gefürchteten Bubble und merkte, dass sich die meisten Spielerinnen etwas zurückhielten. Meine Stunde war gekommen und ich schaffte es mehrmals, mit gezielten Calls und Raises den Pot zu ergattern.
Von über 600 Spielerinnen waren nur noch 12 dabei, es näherte sich der final Table und ich hatte den größten Stack. Als Chipleaderin ging ich die Sache gelassen an, eigentlich viel zu gelassen, wie sich dann herausstellte, denn die Blinds ließen meine Menge an Chips zusehends schrumpfen. Aber es wollte sich einfach keine gute Hand einstellen, der virtuelle Dealer schien es darauf abgesehen zu haben, mir nur den größten Schrott zukommen zu lassen.
Das Ende vom Lied war dann der sechste Rang; eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man davon ausgeht, dass über 600 Spielerinnen dabei waren, oder?