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Poker ForumPoker - die ersten Schritte

Drilling bei Drawy-Board

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  1. #1

    Question Drilling bei Drawy-Board

    Situation an einem NL2 Cashgame Tisch bei Pokerstars mit 9 Spielern. Den CO Spieler hatte ich als recht schlechten Spieler eingeschätzt, der aber an dem Tag wohl paar mal Glück hatte. Deswegen habe ich mit meinen TT auf einen Raise vor dem Flop verzichtet.


    Preflop: Hero is BU with
    SB posts small blind ($0,01), BB posts big blind ($0,02), 5 folds, CO calls, Hero calls, SB calls, BB checks


    Flop: ($0,08 - 4 bb) (4 Players)
    2 checks, CO bets $0,02, Hero raises for $0,08, 2 folds, CO calls


    Turn: ($0,24 - 12 bb) (2 Players)
    CO bets $0,02, Hero raises for $0,18, CO calls


    River: ($0,60 - 30 bb) (2 Players)
    CO bets $0,02, Hero raises for $0,36, CO 3-bets $4,19, Hero folds


    Mit meiner Raise Höhe am Flop/Turn/River bin ich mir nicht sicher. Post-Flop weiß ich nie wie viel ich einen Einsatz vom Gegner Raisen soll, um optimal zu Schützen.

    Am River hatte ich echte Schwierigkeiten. Die 8 machte mir Panik, und (obwohl es viel zu spät war für's protecten), habe ich deswegen panisch einen hohen Raise gemacht.
    Hätte ich dann nach dem Re-Raise vom Gegner, am River callen oder folden sollen?
  2. #2
    Zitat Zitat von Alex Beitrag anzeigen
    Post-Flop weiß ich nie wie viel ich einen Einsatz vom Gegner Raisen soll, um optimal zu Schützen.

    Um zu Protecten muss ein Einsatz/Raise grundsätzlich immer so hoch sein, das der Gegner im Verhältnis zu dem was er Gewinnen kann, mehr bezahlen muss als seine Chance ist zu gewinnen.
    Oder anders Gesagt: seine Pot-Odds müssen schlechter sein als seine Gewinn-Odds.

    Wie hoch die Gewinn-Odds eines Spielers sind, kann nur der Spieler selber wissen. Wir können aber davon ausgehen, das wenn der Gegner einen Draw hat, seine Odds fast nie besser als 1:2 sind.
    Gegen diese 1:2 müssen wir also schlimmstenfalls Protecten.
    Bedeutet, das der Gegner beispielsweise 0,50$ oder noch mehr Zahlen muss, damit er vielleicht 1,00$ Gewinnen kann.


    Wenn noch niemand gesetzt hat, erreichen wir das wenn wir genau die Pot-Größe als Einsatz bringen.
    Formel: Einsatz = 1x aktueller Pot
    Beispiel: Pot ist aktuell 0,5$ Groß, dann machen wir eine Bet von 0,5$. Der Gegner müßte dann 0,5$ bezahlen, damit er vielleicht 1,00$ gewinnen kann.


    Wenn (so wie in deinem Fall am Flop), der Gegner schon gesetzt hat und wir wollen Raisen.
    Dann ist die Formel: Raise = 2x den zu callenden Betrag + aktueller Pot
    In deinem Fall am Flop also: 2x 0,02$ + 0,10$ = 0,14$
    Wenn du also am Flop 0,14$ setzt, muss der Gegner noch 0,12$ nachzahlen, damit er vielleicht 0,24$ gewinnen kann.


    Das oben genante sind nun die Formeln um Optimal zu Protecten.
    Diese hohen Einsatze machen wir immer dann, wenn das Board extrem Drawlastig ist. Ist das Board sehr trocken UND wir denken deswegen das der Gegner NICHT auf einem guten Draw sitzt. Dann ist es natürlich besser wenn man niedriger Setzt/Erhöht. Beispielsweise nur 2/3 oder 3/4 vom Optimal-Protection-Einsatz/Raise
    Geändert von Maik (04-17-2013 um 07:45 AM Uhr)
  3. #3
    Der Preflop Call geht in Ordnung. Du hast es aus einer guten Überlegung heraus gemacht.
    Mit dem hohen TT Pärchen hättest du aber auch durch einen Raise versuchen können den Gegner zu Isolieren. Bedeutet: Die Spieler nach dir hätten leichter weggeworfen, wodurch du am Flop nur einen Gegner hättest der durch deinen PreFlop Raise auch schon etwas eingeschüchtert ist. So kannst du den Gegner am Flop leichter heraus Bluffen falls du den Drilling nicht getroffen hättest. Und bei einem Gegner ist es auch nur halb so wahrscheinlich das jemand den Flop getroffen hat, wie bei 2 Gegnern.


    Der Flop ist doch schon recht Drawlastig. Ein höheres ReRaise wäre besser gewesen. Der Gegner muss nur noch 0,06$ bezahlen, um einen Pot von 0,18$ zu gewinnen. Also wenn ich einen Flush-Draw hätte, dann hätte ich an stelle des Gegners dich auch gecallt
    Würdest du hier auf 0,14$ Raisen, wäre es aber für Spieler mit Draws schon recht teuer. Und ein Call wäre meistens ein großer Fehler des Gegners.


    Die Turn Karte macht das Board noch Drawlastiger. Hättest du nur Zwei-Pärchen oder schlechter gehabt, wäre call, oder dein kleiner Raise noch ganz ok. Doch deinen Drilling solltest du hier schon besser schützen. Also auch wieder nach der Optimal-Protection Formel erhöhen. Also Raise auf 0,30$.


    Die River Karte ist dann aber Horror für dich. Sowohl Straight als auch Flush können nun ganz leicht vollständig geworden sein. Den niedrigen Einsatz (0,02$) des Gegners hätte ich einfach nur gecallt.
    Auf einen Einsatz wie beispielsweise 1/2 Pot vor dir, oder eben diesen ReRaise, hätte ich auch weggeworfen.
  4. #4
    Ich habe die Erfahrung gemacht dass Fische auf NL2, Draws manchmal so spielen, dass sie am Flop sehr klein donken. Daher würde ich am Flop diesen 0,02$ Mini-Einsatz, als kleines Wahrnzeichen nehmen. Damit wollen die Spieler scheinbar erreichen, das sie mit ihrem Draw die nächste Karte billig zu sehen bekommen. Denn wenn der Fisch so einen kleinen Einsatz macht, würden viele Gegner dann sich nicht trauen zu raisen, und auch am Turn dann checken.

    Daher, bei der Mini-Donk am Flop, und dann den beiden Draw-Karten auf Turn und River, würde ich absolut dem Gegner glauben das er entweder Straight oder Flush komplett bekommen hat.

    An deiner Stelle hätte ich am Turn und River diese Mini-Donks nur gecallt.
    Das ist eine Situation in der du entweder ganz weit vorne liegst und eigentlich nicht protecten brauchst. Oder du ganz weit hinten liegst und fast aussichtslos verloren hast. Standardmäßig spielt man solche Situationen am besten, in dem man kleinere Einsätze einfach runter callt zum Showdown, und bei großem Einsatz bereit ist zu folden.

    Entsprechend am River, finde ich deinen Fold absolut richtig.
  5. #5
    Danke für die Antworten!
    Irgendwie neige ich halt nur dazu, bei Drillingen immer möglichst viel bekommen zu wollen. Auch wenn ich dann schon Ahne das der Gegner was besseres hat, will ich das dann nicht glauben. Schon komisch. Wenn man schon oft vorsichtig sein muss mit einem Drilling, dann ist doch ein Pärchen erstecht etwas wo man vorsichtig sein muss. Da wird mir jetzt erst klar, wie wackelig es eigentlich ist wenn man mit einem simplen Pärchen (selbst wenn es AA ist) einen großen Pot spielt.
  6. #6
    Stimmt, bei Pärchen sollte man, gerade mit Bickstack, sehr vorsichtig sein sobald ein Gegner sich aufmuckt. Mit einem Top-Pair + Top-Kicker oder Overpair, wenn der Gegner am Flop raist, dann calle ich das ab und zu noch. Am Flop Bluffen die Gegner halt oft noch oder machen eben diesen Semi-Bluff Raise wenn sie nur mittleres Pärchen haben. Mit schlechterem als Top-Pair folde ich deswegen dann auch. Wird mir einfach zu knapp. Am Turn werden die Gegner dann doch sehr ehrlich. Haben sie nur ein kleineres Pärchen, checken sie meist. Haben sie etwas sehr starkes, bieten oder raisen sie. Deswegen, auf einen Gegnerischen Raise am Turn, werfe ich sehr oft auch Top-Pair weg.

    Bei Drillingen muß man hauptsächlich darauf achten, ob ein Flush oder Straight möglich ist (besonders wenn 2 Flush Karten am Flop lagen, der Gegner callt und am Turn/River wenn die 3. Flush Karte kommt, macht er ReRaise). Liegt dann noch ein anderes Pärchen am Tisch (man hat FullHouse) kann man das durchaus callen, ansonsten würde ich je nachdem wie hoch der Drilling ist, aber ernsthaft nachdenken zu folden. Besonders mit sehr niedrigem Drilling (z.B. 444) bei dem viele Karten am Board höher währen, unterliegt man doch recht leicht einem höheren Drilling.

    Nach Gegner Raise, nochmal weiter ReRaisen, mache ich zur Zeit eigentlich nurnoch, wenn ich wirklich sicher die besten Karten habe. Also z.B. höchst möglichen Drilling. Oder höchstmögliches Full-House wenn Straight oder Flush liegt. Ansonsten calle ich höchstens, aber mache keinen weiteren Raise mehr.
  7. #7
    Deswegen, auf einen Gegnerischen Raise am Turn, werfe ich sehr oft auch Top-Pair weg.
    das mache ich auch so

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