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Woher kommen eigentlich die Spielkarten?
Wenn ihr richtige Pokerfans seid, dann habt ihr sie jeden Tag in der Hand. Vielleicht habt ihr auch richtig tolle Mischtechniken drauf, mit denen ihr eure Freunde beeindruckt. Aber wisst ihr auch, woher die bunten Karten kommen, die euch bei eurem Spiel begleiten? Ich finde, es ist interessant zu erfahren, woher Dinge, die ich gern und ständig benutze, eigentlich kommen. So ist es auch mit den Spielkarten.
Wie viele andere Dinge kommen auch die Spielkarten aller Wahrscheinlichkeit nach aus Ostasien. Dort hat man zum ersten Mal Plättchen hergestellt, die aus einem kartonähnlichen Material bestehen. In Indien tauchten die in runder Form im 16. Jahrhundert auf.
Wie die Karten nach Europa gefunden haben, ist nicht hundertprozentig geklärt. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach haben sie ihren Weg mit den Handelsreisenden gefunden. Doch die Zeit ihres Eintreffens in Europa war denkbar ungünstig, denn in den Zeiten des Mittelalters wurde von der Kirche alles, was den Menschen in irgendeiner Form Freude zu bereiten scheint, als Teufelswerk aus dem Leben der Menschen verbannt. Davon waren nicht nur die Karten betroffen, sondern auch Amüsements anderer Art. Übrigens haben die Kirche und ihre Schergen die Karten als Gebetsbuch des Teufels“ bezeichnet. Aber die Faszination, die die Karten auf die Spieler ausübte, trotzte allen drohenden Repressalien. Sogar in Gedichten wurden die Karten gelobt und besungen.
Nachweislich hat man im 14. Jahrhundert schon dem Kartenspiel gefrönt. Diese Karten waren echte Kunstwerke, die aufwändig von Hand bemalt wurden. Natürlich waren sie deshalb auch besonders kostbar. Klar dass es sich damals nur der Adel leisten konnte, ein Kartendeck zu besitzen.
Als die Technik des Holzschnitts erfunden wurde, waren die Karten erschwinglicher und auch das gemeine Volk leistete sich den Luxus, Spielkarten zu erwerben. Mit der Zeit wurden auch Innungen der Kartemacher gegründet, zum Beispiel in Augsburg, Nürnberg und Ulm. Aber auch in Italien entwickelte sich das Kartenspiel weiter. Dort waren die sogenannten Trionfi Karten die Vorgänger des Tarot. Übrigens führte Trionfi zur deutschen Bezeichnung „Trumpfen“, was noch heute verwendet wird.
Die Farbzeichensysteme waren damals von Land zu Land, aber auch von Gebiet zu Gebiet verschieden. Doch das französische System mit Karo, Herz, Pik und Kreuz setzte sich schließlich durch. In Deutschland hat man erst Schellen, Blätter, Herzen und Eicheln verwendet und in Italien Schwerter, Kelche, Stäbe und Münzen.
Die ersten Spielsalons wurden im 16. Jahrhundert eingerichtet und in den gehobenen Kreisen spielte man um recht viel Geld. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis der Staat auf den Trichter kam, selbst davon zu profitieren und es wurde eine Spielkartensteuer eingeführt. Dann wurde das Spiel sogar verboten; nur der Staat hatte das Recht, Spielhallen zu betreiben.
Poker wird mit dem französischen Blatt gespielt. Das Deck besteht aus 52 Karten, auf denen historische Personen zu sehen sind. Pikkönig ist der König von Israel David, Kreuzkönig ist Alexander der Große. Karl der Große wird vom Herzkönig repräsentiert und der Karokönig stellt den römischen Kaiser Julius Cäsar dar.
Die Pikdame stellt die Göttin Athene dar und die Herzdame ist Judit, die die biblische Frömmigkeit verkörpert und die Karodame ist Rachel, die Verkörperung der Schönheit. Die Kreuzdame soll Argine darstellen. Dieser Name stammt von „Regina“ ab, was „Königin“ bedeutet.
Wir ihr seht, ist die Geschichte der Karten recht abenteuerlich. Und auch heute sorgen die Karten für Spannung; beim Blackjack, beim Baccarat und natürlich beim Pokern.
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