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Die Tells beim Pokern
Bevor wir damit beginnen, über die Tells am Pokertisch zu sprechen, müssen wir wohl erst einmal erklären, was ein Tell überhaupt ist. Jeder Spieler, der an einem Spieltisch sitzt, sendet bewusst oder unbewusst verschiedene Signale aus. Daraus kann der Gegner eine Menge wertvolle Informationen ergattern, die für den weiteren Spielverlauf unheimlich nützlich sein könnten. All diese Signale werden als „Tells“ bezeichnet.
Es gibt sowohl Tells beim Online Pokern als auch beim Spiel in der landbasierten Spielhalle. Um Letzteres soll es in diesem Artikel gehen. Über die Tells beim Online-Spiel könnt ihr euch hier informieren.
Welche Formen des Tells gibt es?
Tells gibt es in vielen Formen. Der erfahrene Spieler muss lernen, sie richtig zu deuten, um seinen Vorteil daraus zu schlagen. Der alte Zocker wird einen Tell so gut deuten können, als ob er die Hand des Gegners sehen könnte. Es gibt beispielsweise Spieler, die werden richtig nervös, wenn sie bluffen. Andere wiederum werfen ungewöhnlich viel in den Pot, wenn sie meinen, eine Monsterhand zu haben.
Man muss sich genau die Körpersprache des Mitspielers anschauen. Schon das Zucken der Augenbraue kann verräterisch sein. Oft geschieht das unbewusst. Zum Beispiel wird die Hand vor den Mund gehalten, wenn die Starthand schlecht ist.
Der erste Eindruck
Schon das Auftreten eines Spielers und sein Aussehen können bereits viele Informationen über einen Menschen liefern. Manche zeigen Selbstbewusstsein, andere sind eher zurückhaltend.
Schon die Art und Weise wie jemand seine Chips stapelt, kann informativ sein. Wer die Chips sorgsam vor sich stapelt, der ist eher konservativ in seiner Spielweise. Das chaotische Herumliegen der Chips ist ein Zeichen für einen Spieler, der gern mal auf Risiko spielt.
Nervosität
Oft sieht man nervöse Reaktionen eines Spielers. Doch hier ist Vorsicht geboten. Sicher ist es nicht leicht, echte Nervosität zu imitieren, doch besonders der unerfahrene Spieler wird in diese Falle tappen. Da ist gute Beobachtungsgabe gefragt.
Besser ist es, wenn man auf die Atmung der Gegner achtet, denn das lässt sich nicht so einfach vorspielen. Dabei ist es sehr günstig, wenn man neben dem anderen Spieler sitzt. Atmet er flach, dann will er eine geräuschvolle Atmung unterdrücken.
Wer schon länger in der Poker-Welt unterwegs ist, dem wird der Begriff „Calling Reflex“ vertraut sein. Wer blufft, der will dabei natürlich so normal wie möglich wirken.
Wenn jemand eine schlechte Hand hat, dann ist das oft recht leicht zu erkennen. Das Verdecken des Mundes mit der Hand ist ein eindeutiges Zeichen. Damit sollen Emotionen vertuscht werden. Andere wiederum können anderen nicht in die Augen schauen.
Der Anfänger
Ganz besonders der Anfänger ist leicht zu erkennen. Oft wird er ein zweites Mal in seine Karten schauen, weil er sie sich nicht merken können. Nur wenn sie eine „suited“ Hand, also Karten mit der gleichen Farbe, in der Hand halten, dann schaut er kein zweites Mal hinein.
Klar ist es angenehm, wenn Freundlichkeit am Spieltisch herrscht. Aber Vorsicht, denn am Spieltisch kann es sich auch um einen Bluff handeln. Viele Spieler können ein breites Grinsen schwer unterdrücken, was ein Hinweis auf eine Monsterhand sein könnte. Dann passiert es oft, dass das Glas in die Hand genommen wird, um recht unbeteiligt und desinteressiert zu wirken. Sollte der Spieler Raucher sein, dann kann auch das Rauchverhalten Auskünfte übermitteln.
Ein weiterer interessanter Tell ist das Seufzen oder das lange Grübeln. Desinteresse soll vorgespielt werden, aber in Wahrheit hat der Spieler eine gute Hand und er möchte, dass er gecallt wird. Manche bedienen sich einer anderen Taktik; sie schauen dem Gegner intensiv in die Augen, um ihn einzuschüchtern.
Klar sind die Tells nicht immer eindeutig in ihrer Aussage. Darüber hinaus hat man es ja nicht nur mit einem Spieler zu tun, sondern gleich mit mehreren. Wer das gesamte Spielgeschehen im Auge behalten soll, der muss schon über eine Menge Erfahrung verfügen. Trotzdem ist es wertvoll, wenn man sich damit mal näher beschäftigt.
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